Die grosse Formel-1-Reform

Die Änderungen, die der Automobilweltverband FIA im Regelwerk der Formel 1 vornehmen will, sind tiefgreifend. Die Fia erhofft sich mehr Spannung und eine Senkung der Kosten. Die Teams stehen der Reform, die in den nächsten 3 Jahren schrittweise umgesetzt werden soll, skeptisch gegenüber drohen teils sogar mit einem Boykott der Rennserie. Ein kurzer Überblick über die Neuerungen.

SAISON 2003

1. Völliges Verbot der Ãœbermittlung von Telemetriedaten vom Auto in die Box sowie von der Box zum Auto sowie Verbot der Kommunikation per Funk zwischen Box und Fahrer.

2. Pro Team werden an einem Rennwochenende nur noch zwei Autos von den Rennkommissaren abgenommen und zugelassen.

3. Ersatzautos werden nicht mehr abgenommen und deshalb auch nicht eingesetzt (außer bei außergewöhnlichen Umständen mit Genehmigung der Rennkommissare).

4. Jedes Auto muss nach dem zweiten Qualifying direkt in den Parc Ferme, von dort werden die Fahrzeuge nach allen Überprüfungen gleichzeitig kurz vor dem Start des Rennens freigegeben. Eine Einigung zwischen der Fia und den Teams über die Freigabe für ein freies Training am Rennmorgen und eine 30-minütige von den Kommissaren strikt überwachte Reparaturpause ist möglich.

5. Die elektronische Traktionskontrolle, Startautomatik und automatische Getriebe dürfen nicht mehr verwendet werden. Jedes Team muss die Einhaltung dieser Regeln ohne Ãœberprüfung der Software jederzeit belegen können. Wenn das Verbot wegen der kurzen Zeitspanne bis zum Saisonstart den Teams höhere Kosten verursachen würde, könnten diese Maßnahmen ganz oder teilweise verschoben werden, spätestens bis zur Saison 2004. Die Fia will eine einheitliche Elektronik einführen.

6. Die Fia erlaubt den Teams, Teile der Fahrzeuge untereinander zu tauschen und empfiehlt eine Einigung, neben Motor und Getriebe auch andere Teile anderer Hersteller nutzen zu dürfen.

SAISON 2004

1. Eine Standardelektronik soll eingeführt werden, wenn die Teams nicht eine andere und bessere Möglichkeit aufzeigen, den Verzicht auf elektronische Hilfen zu gewährleisten.

2. Die Fia will die Hersteller dazu bringen, mehrere Teams mit Motoren auszurüsten, um sicherzustellen, dass alle Teams wettbewerbsfähige Motoren zu überschaubaren Kosten erhalten.

3. Nach Abstimmung mit den Teams wird die Fia eine Liste von wichtigen Fahrzeugteilen aufstellen, die nicht mehr als einmal am Wochenende getauscht werden dürfen.

4. Ein einheitlicher Heckflügel und seitliche Windabweiser sollen für alle Autos verwendet werden. Das soll nicht nur Kosten senken, sondern auch die Geschwindigkeit in schnellen Kurven reduzieren und für mehr Sicherheit sorgen. Auch das Überholen soll dadurch erleichtert werden.

5. Die Fia will ein einheitliches Bremssystem für alle Autos einführen. Der Gewinner einer Ausschreibung soll alle Teams beliefern, die Einnahmen an die Rennställe gehen.

Quelle: Sport Informations Dienst – [SID]