Albert Mangelsdorf ist tot

Albert Mangelsdorff ist gestern nach längerer, schwerer Krankheit im Alter von 76 Jahren in seiner Heimatstadt Frankfurt gestorben. Der Posaunist galt als einer herausragensten Jazz-Musiker Deutschlands und war Mitbegründer des United Jazz & Rock Ensemble.

Schon im Alter von 12 Jahren kommt Mangelsdorff zum Jazz, kann seiner Liebe zur Musik aufgrund der politischen Verhältnisse nur heimlich nachgehen. Nach dem Krieg wird er Berufsmusiker in einer Big Band, wo er anfangs allerdings Gitarre und die Geige spielt, bis er 1947 schließlich komplett zur Posaune wechselt.

Ab 1955 spielt Mangelsdorff beim “Radio-Tanzorchester des Hessischen Rundfunks”. Nach zwei Jahren und Enttäuschung über den “verschnulzten Kram” übernimmt er die Leitung des Jazz-Ensembles des HR. 1961 gründet er sein eigenes Quintett. Insbesondere die Zusammenarbeit mit Heinz Sauer erweist sich als richtungsweisend für die weitere Entwicklung des Jazz in Deutschland.

Am 5. September wäre Mangelsdorff 77 Jahre alt geworden.

Die komplette Biographie gibt es auf den Jazzpages. Mangelsdorff war übrigens nicht in den 50er Jahren Lehrer und Soloposaunist an der Frankfurter Oper, wie viele Zeitungen unter Berufung auf die Deutsche Presse-Agentur fälschlicherweise berichten. Vielmehr nahm er zu dieser Zeit Posaunenunterricht bei dem Soloposaunisten der Frankfurter Oper Fritz Stähr.

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