Essay zum Hauptseminar
“Internationaler Währungsfond und Reform der Internationalen Fianazarchitektur”
Sommersemester 2003, Sitzung vom 01.07.03
Die Idee einer Weltwährung unter der Regie einer Weltzentralbank ist mehr als utopisch, fraglich ist auch, ob eine Weltwährung überhaupt sinnvoll wäre: Die Autoren des Textes weisen darauf hin, dass alle Mechanismen, die es einer “kleinen bis mittleren Volkswirtschaft ermöglichen, ihre wirtschaftlichen Ziele zu beeinflussen” (nicht: “bestimmen”), noch einer nationalen Währung bedürfen. Leider verraten sie uns an dieser Stelle nicht, wie diese Mechanismen denn aussehen sollen.
Die zweite Gruppe von Vorschlägen lehnt sich an das Konzept der ICU der Bretton-Woods-Systems an. Damit ist sie meiner Meinung nach aber eher Geschichte als Zukunft, denn wer will heute wieder zurück zu Bretton-Woods?
Als letzte Alternative bliebe noch die hegemonische Variante. Der einzig realistische Vorschlag, so realistisch, dass er keine Alternative sein kann als vielmehr eine Beschreibung des Status Quo.
Nach der Lektüre des Textes drängt sich mir der Eindruck auf, dass es in absehbarer Zeit keine Reform der internationalen Finanzinstitutionen geben wird. Dann aber ist aber zu befürchten, dass Wachstum und Funktionieren nationaler Volkswirtschaften mehr und mehr zu einem “Nebenprodukt” der Kapitalmärkte wird. Ist das die neue Welt(un)ordnung?