Ich besitze ein altes USB 1.1 Laplink-Kabel. Nicht wirklich besonders nützlich, dachte ich bisher. Zuletzt hatte ich es unter Windows 98 benutzt, über ein mitgeliefertes Programm im klassichen 2-Fenster Design konnte man Dateien von einem Rechner auf den anderen verschieben. Unter Windows 2k und XP ist das Ding ziemlich nutzlos, Windows erkennt zwar, daß da ein USB-Kabel ist, weiß aber nichts damit anzufangen. Zeit, es entweder bei ebay zu verkaufen oder mal zu testen, ob es unter Linux läuft.
Es läuft. Mit dem usbnet Treiber. Und wie!
Ein erster Test:
Kabel am ersten Rechner (bei mir Fedora Core) einstecken:
$ ifconfig usb0 10.0.0.1
Kabel am zweiten Rechner (Debian Sarge) einstecken:
$ ifcofig usb0 10.0.0.2
$ ping 10.0.0.1
PING 10.0.0.1 (10.0.0.1) 56(84) bytes of data.
64 bytes from 10.0.0.1: icmp_seq=1 ttl=64 time=3.52 ms
64 bytes from 10.0.0.1: icmp_seq=2 ttl=64 time=1.79 ms
64 bytes from 10.0.0.1: icmp_seq=3 ttl=64 time=1.78 ms
64 bytes from 10.0.0.1: icmp_seq=4 ttl=64 time=1.74 ms
Das nenne ich mal Hot Plug&Play! Das Interface usb0 verhält sich genau wie eine Netzwerkkarte. Man kann also alles machen, was auch über Ethernet geht: TPC/IP, UDP usw. Keine weitere Software nötig.
Weitere Konfiguration:
Damit eine automatische Aktivierung und Konfiguration der Netzwerkschnittstelle usb0 bein Neustart des Rechners erfolgen kann, gilt es, einige Einstellungen vorzunehmen.
Konfiguration für Fedora Core
Für die Konsolenfaulen: Die Netzwerk-Konfiguration system-config-network starten, unter Hardware eine neue Netzwerkkarte, Typ Ethernet, Modell USB CDC Ethernet driver hinzufügen. Dann unter Geräte eine neue Netzwerkverbindung mit den gewünschten Einstellungen (IP, Gateway, etc.) erstellen. Dummerweise vergibt system-confign-network als Gerätenamen ethX, deshalb nehme ich den Editor meiner Wahl und erstelle eine /etc/sysconfig/networking/devices/ifcfg-usb0:
IPV6INIT=no
ONBOOT=no
USERCTL=yes
PEERDNS=yes
TYPE=Ethernet
DEVICE=usb0
BOOTPROTO=none
NETMASK=255.0.0.0
IPADDR=10.0.2.2
HWADDR=46:F2:FF:99:06:F7
Die Hardware-Adresse kann frei bleiben. Da beim Booten des Fedora Rechners (quasi Server) der Debain Client selten an ist, wähle ich ” ONBOOT=no”. Praktisch: Trotzdem wird die Verbindung durch einen Hotplug-Event gestartet, wenn der zweite Rechner bootet.
Konfiguration für Debain Sarge:
In die /etc/network/interfaces trage ich folgendes ein:
# usb link cable
iface usb0 inet static
address 10.0.2.3
netmask 255.0.0.0
network 10.0.2.0
broadcast 10.255.255.255
gateway 10.0.2.2
Die IP-Adressen 10.0.2.2. und .2.3 habe ich aus Gründen der Übersichtlichkeit gewählt. Auch in anderen Subnetzen (192.168.2.0 für das Ethernet und WLAN) haben die Rechner diese Endziffern.
Probleme:
Manchmal kommt keine Verbindung zustande, der Handshake scheitert. Dann gibt es keine Pings, sondern fragmentierte Pakete oder gar nichts. Der Support für den in meinem Kabel verwendeten PL-2301 Chipsatz von Prolific ist etwas wacklig, zur Zeit hilft nur kurzzeitiges Steckerziehen.
Ich wende mich auf diesem Weg an Sie, um eventuell Hilfe zu bekommen. Ich habe ein USB Link Kabel von Hama und möchte damit mein Laptop und Desktop verbinden um hin und wieder Daten aus zu tauschen (sichern) . Ich wohne auf dem Lande ohne schnelles Internet. Zur Zeit verwende ich ein USB Stick um ins Internet zu kommen. Etwas schneller als ein Modem. Mit dem Link Kabel habe ich in der Vergangenheit Daten ausgetauscht aber eben unter Windows. Hat für meine Verhältnisse ausgereicht. Jetzt bin ich auf Ubuntu 11.04 umgestiegen und möchte weiterhin dieses Kabel verwenden. Im Forum von Ubuntu konnte man mir nicht weiterhelfen. Wenn ich dieses Kabel an beiden Rechner anschließe, wird mir angezeigt, das eine Verbindung hergestellt ist, nur auf den jeweils anderen Rechner kann ich nicht zugreifen, noch seh ich etwas. Wo könnte das Problem liegen ?
Gruß autopump
Hallo,
ein erster Schritt wäre, mal nachzuschauen, ob ein die Rechner sich denn gegenseitig sehen können. Ich bin mit Ubuntu nicht so vertraut, gehe aber mal davon aus, dass dort auch NetworkManager zum Einsatz kommt. Also einen Rechtsklick auf das Netzwerk-Symbol im Panel machen, Verbindungsinformationen auswählen und die IP-Adresse nachschauen.
Alternativ kann man auch ein Terminal öffnen und die IP-Adresse mit dem Befehl
ifconfig
anzeigen. Und dann einfach versuchen, von einem Rechner aus die IP des anderen Rechners anzupingen, so wie ich es hier beschrieben habe.Wenn das geht, dann sollte es auch möglich sein, mit dem Dateimanager Nautilus von einem Rechner auf den anderen zuzugreifen. Dazu wählt man Gehe zu, dann Ort und gibt
sftp://10.0.0.1
ein (wobei 10.0.0.1 jetzt nur ein Beispiel ist).Also meine Situation ist, dass ich zwei Computer verwende: Auf meinem Arbeits-Computer habe ich Windows xp Professionell und auf meinem Internet-Computer Ubuntu 12.04. Der Netzwerk-Anschluss des Internet-Computers ist über DSL mit dem Internet verbunden, sodass ich ihn nicht mehr mittels Crossover-Kabel mit dem des Arbeits-Computers verbinden kann. Gerne würde ich beide Computer miteinander verbinden, um Daten austauschen zu können. Es sind bei beiden Computern freie USB-Ports vorhanden. Ist es möglich, für den Daten-Austausch zwischen Windows xp Professionell und Ubuntu 12.04 ein USB-Link-Kabel zum Daten-Austausch einzusetzen? Meinen USB-Stick kann ich mit beiden Betriebssystemen öffnen. Eine elegantere Lösung wäre es, wenn beide Computer direkt verbunden wären und ich nicht meinen USB-Stick immer umstöpseln müsste. Genial wäre es, wenn es nun auch noch möglich wäre, vom Internet-Computer aus nicht nur auf Dateien, sondern auch auf den DVD-Brenner und Drucker und Scanner meines Arbeits-Computers zugreifen zu können. Gibt es hier eine einfache, leicht umzusetzende Möglichkeit?
Hallo Barbara,
wenn Du ein USB Netlink-Kabel hast, dann kannst Du es verwenden. Für Dich gilt dann das gleiche wie für autopump einen Kommentar weiter oben. Samba installieren, den Linux-Rechner am besten noch als Masterbrowser konfigurieren und dann sollte es gehen.
Wenn Du aber noch kein Kabel hast, dann würde ich das Geld lieber in einen kleinen 5-Port-Switch und falls nötig noch 2 Patchkabel investieren. Sollte auch nicht mehr kosten als ein USB 2.0-Netlink-Kabel, ist dafür aber schneller und einfacher. Zudem kommt Dein XP-Rechner auch noch ins Internet, was Du aber jederzeit per Firewall sperren kannst.
DVD kann man über Samba lesend nutzen, aber brennen geht nicht. Du kannst nur ein Ordner im Netzwerk freigeben, dort die Dateien hinschieben und dann den Inhalt des Ordners brennen.
Deinen Scanner wirst Du an Deinen Internet-Rechner anschließen müssen, da Windows keine Freigabe von Scannern untertützt. Dann kannst Du auf dem XP-Rechner das Programm SaneTwain installieren und damit auf den Scanner am Linux-Rechner zugreifen.