Boot-Probleme mittels efibootmgr lösen

Vor vier Monaten habe ich mir einen Intel N100-Rechner als neuen Homeserver gegönnt. Das vorinstallierte Windows 11 musste natürlich einem SUSE Linux Enterprise 15 weichen. Die Installation vom USB-Stick verlief problemlos, ich habe einfach alle Partitionen mit Ausnahme des EFI gelöscht. Secure Boot wurde automatisch eingerichtet, doch nach dem ersten Kernel-Update war der Server plötzlich nicht mehr übers Netzwerk erreichbar. Mein eilig angeschlossener Monitor zeigte mir das Problem: Statt Linux wurde Windows gebootet, was aber mangels Partitionen nicht funktionieren konnte. Immerhin konnte ich vom Bluescreen in das UEFI gehen und dort die Bootreihenfolge ändern, damit wieder SLES gebootet wurde.

Damit sich das Problem wiederholt, bedurfte es noch eines manuellen Eingriffs: Zwar wird bei der SLES-Installation die Boot-Reihenfolge auf grub geändert, allerdings ist das – genau wie meine Änderung im EFI-BIOS nicht wirklich dauerhaft. Was wirklich konfiguriert ist, sieht man mit efibootmgr:

# efibootmgr
BootCurrent: 0001
Timeout: 1 seconds
BootOrder: 0000,0001,0002
Boot0000* Windows Boot Manager
Boot0001* sles-secureboot
Boot0002* UEFI OS

Windows ist also Standard. Um das zu ändern, muss man die Boot-Reihenfolge ändern:

# efibootmgr --bootorder 0001,0002

Da ich kein Windows mehr habe, lösche ich stattdessen einfach den Eintrag Boot0000:

# efibootmgr -b 0000 --delete-bootnum

Kontrollieren, ob alles geklappt hat:

# efibootmgr
BootCurrent: 0001
Timeout: 1 seconds
BootOrder: 0001,0002
Boot0001* sles-secureboot
Boot0002* UEFI OS

Sieht gut aus. sles-secureboot ist automatisch an die erste Stelle gerückt, das Problem sollte also nicht mehr auftauchen. Jetzt kann man auch den Windows Bootloader von der EFI-Partition löschen:

# rm -rf /boot/efi/EFI/Microsoft/

Wieder was gelernt.

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