So gross, so grün, Wahnsinn. Nach nur 2 Stunden Autofahrt von Chiang Mai sind wir im tropischen Regenwald.
Die erste Stunde Autofahrt war harmlos, im Vergleich zu dem, was uns erwartete. Es ging über asphaltierte Straßen zügig Richtung Laotischer Grenze in das sogenannte goldene Dreieck. Von der Straße aus sehen wir vereizelte freilaufende Elefanten. Bei einem Zwischenstop wird der Proviant (Wasser!) noch einmal aufgestockt. Jetzt geht es nur noch über tief ausgewaschene Pisten hinauf in die Berge. Schon bald müssen wir vom Jeep runter, weil die “Schlaglöcher” unglaubliche Ausmaße annehmen.
Völlig ausgewaschen, da hilft kein Allrad mehr.
Die Regenfälle letzten Tage haben in unseren Weg tiefe Rinnen hinterlassen, die stellenweise einen halben Meter tief sind. Da hilft kein Allrad mehr. Eine halbe Stunde Zwangspause, während die Strecke mit groben Gerät präpariert wird. Danach dürfen wir den Jeep die Berge hochschieben -ziehen und -beten, bis die Strecke wieder besser wird. Wir sind jetzt oberhalb einer aufgrund der schwülen Hitze tief hängenden Wolkendecke und das Wetter klart etwas auf.
Ich komme mir vor wie auf irgendeiner Camel-Adventure-Tropy. Die letzten 3 Tage haben meine Ansichten von nass & trocken, sauber & dreckig, notwendig & Luxus grundlegend verändert. Trocken ist alles, was nicht tropft. Notwendig scheinen mir auf einmal nur noch meine Kleidung, Nahrung und ein überdachtes Schlaflager.
Ich bin froh, daß ich mein Mobiltelefon zuhause gelassen habe. Auch wenn ich davon überzeugt bin, daß es selbt hier im tiefsten Urwald funktionieren würde (Thailand ist mittlerweile übersät von Mobilfunkmasten), vermisse ich es kein Stück. Ich bin mir sogar sicher, daß mich irgendjemand von meinen Arbeitskollegen nachts rausklingeln würde, um mich zu fragen, ob ich für ihn arbeiten könne. Nein, ich bin verhindert.
Meine Digicam schlägt sich wacker, sie hat sogar einen Sturz von einem Elefanten und das Rafting auf Bambusflößen unbeschadet überstanden.